Pino-Radtour 2011: |
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Da wir gerade frisch unser Stufentandem bekommen haben, sollte unser Urlaub dieses Jahr ein Radurlaub werden. Als nach der Bestellung des Pino klar war, dass es irgendwann im August fertig sein sollte, stand plötzlich die Idee im Raum, die Strecke nach Weinheim zur UKW-Tagung mit dem Rad zurückzulegen. Aus der fixen Idee wurde schnell ein ausgearbeiteter Reiseplan mit Tagesetappen zwischen 65 und 95 Kilometern durch's Rheintal, ausgewählten Campingplätzen und ein paar Caches am Wegesrand. Die Zeit zwischen der Abholung beim Händler am 27.08. und dem Tourstart am 06.09. reichte soeben für ein paar Testfahrten zum Eingrooven und das Basteln der diversen kleineren Umbauten am Pino (v.a. der so genannte Forums-Lader und die Haltevorrichtung für unsere Wassersäcke). Und ehe wir uns versahen, waren wir auch schon unterwegs auf unserer ersten gemeinsamen Radreise! Die Reise in Zahlen:
Alle Fotos lassen sich durch Anklicken vergrößern. |
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Letzte Nacht hat es immer mal wieder geregnet, aber wir haben trotzdem gut geschlafen. Zum Glück war es morgens dann auch wieder trocken, nur das Zelt war noch nass. Das kam dann wie üblich in einen wasserdichten Packsack. Wir haben den Tag langsam angehen lassen und waren um Punkt zehn wieder unterwegs. Die heutige Strecke war größtenteils super zu fahren, am nervigsten war die lange Umleitung in Koblenz bis zur Mosel-Brücke. Das größte Hindernis war aber wohl, dass wir gestern mit einer Cache-Fundzahl von 983 Caches in Aachen losgefahren sind, und unser 1000ster natürlich traditionsgemäß etwas Besonderes sein sollte. Matti hatte zuhause einen vielversprechend klingenden Multi in Rhens gefunden, und so mussten wir versuchen, auf dem Weg dorthin die exakt passende Anzahl Caches zu finden. Aber zunächst geht es vom Campingplatz nach Bad Breisig. Nach einem kurzen Gespräch mit einem älteren Ehepaar („Vielleicht wäre so ein Fahrrad ja auch was für uns...“), suchen wir uns eine Bäckerei (belegte Brötchen und Pflaumendatschi) und einen Supermarkt (SchwipSchwap). So gab es dann direkt ein leckeres Frühstück direkt am Rhein. Kurze Zeit später geht es vor Namedy durch Obstwiesen und wir pflücken ein paar Äpfel (manche Radler machen das offenbar fast säckeweise). Kurz vor Andernach blockiert ein Gerüste fast den kompletten Fahrradweg, aber ein Arbeiter hilft uns beim Vorbeitransport des Fahrrads. In Koblenz hätten wir dann vor lauter BUGA-Touristen fast das Deutsche Eck nicht gefunden - dafür fanden die Touris uns umso besser ;-): erst eine Horde Japaner mit den obligatorischen Fotoapparaten, dann zwei Engländer (die fragten wenigstens, ob sie ein Foto von unserem „clever tandem“ machen dürften) und zuletzt zwei Holländer auf Solorädern bekundeten Interesse an unserem Gefährt. Bei einer kurzen Pause am Deutschen Eck sammeln wir unsere Kräfte für unseren Weg aus der Stadt heraus. Kaum sind wir wieder unterwegs, treffen wir einen Velomobilisten und fahren eine Weile Kolonne – da staunen die Passanten nicht schlecht: eine gelbe Velo-Kugel und ein Purpurpino! In Rhens angekommen fehlen uns noch 2 Caches bis zur Nr.1000. Wir beschließen aber, den Multi trotzdem anzugehen. Es war auf jeden Fall ein besonderer Cache, schon die erste Station versprach viel. Fast ohne das GPS zu benutzen geht es von Punkts zu Punkt. Zwischendurch nehmen wir noch einen Kurzmulti am Königsstuhl (hierher ging der 1000ste eh – eine schöne Aussicht von hier oben, aber auch ein heftiger Anstieg (ohne Pino)) und einen Tradi – jetzt musste also nur noch der Final zum Abschluss her. Das Werkzeug war schnell gefunden, aber die Dose... Ein Large mitten im Ort, einfach klasse! Anschließend ging es dann ohne weitere Stopps die paar Kilometer zum Campingplatz: 11,40€, Duschen umsonst und ein Zeltplatz mit Blick auf den Rhein und Schloss Liebeneck – Radlerherz, was begehrst du mehr? |
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Angefangen hat der Tag mit einer Einladung zum Frühstück. Wir waren gerade am Zusammenpacken, als uns eine Frau ansprach. Das sei so toll, dass wir mit dem Rad unterwegs wären, ob wir nicht gleich zum Frühstück ins warme Vorzelt kommen wollten... Wir hatten quasi keine Chance, dieses Angebot abzulehnen, und so ließ ich mir den Standort des Vorzeltes zeigen. Dann besorgten wir (per Pino) schnell noch Brötchen für uns (die man eigentlich vorbestellen musste, aber wir bekamen trotzdem ohne Probleme welche), und ab ging's zum Frühstück. Im beheizten Dauercamper-Vorzelt gab es dann ein köstliches Frühstück mit starkem Kaffee, gut gewürzten Spiegeleiern, selbstgemachter Brombeer-Marmelade und netten Gesprächspartnern. Was für ein toller Start in den Tag! So geht es dann erst etwas später als geplant, dafür mit vollem Magen los nach Boppard, Verpflegung aufnehmen. Nächster „touristischer Höhepunkt“ war dann die Loreley kurz hinter St. Goar. Hier werden die obligatorischen Fotos gemacht, ein Cache gefunden und weiter geht es. Kurz hinter Bacharach müssen wir aufgrund eines zu spät gesehenen Schildes wenden, und in der dadurch entstandenen kleinen Pause werden wir von einem Klappradfahrer eingeholt. Er hat uns im Ort vorbeiradeln gesehen und war so begeistert von diesem Anblick (offenbar vor allem von der Tatsache, dass ich gerade Matti „chauffierte“), dass er extra den Kiosk Kiosk hat sein lassen und hinterher gekommen ist. Wir unterhalten uns kurz, dann geht es weiter. Wir sind wesentlich schneller unterwegs, aber bei einem kurzen Tradi-Halt wenig später holt er uns wieder ein. Nach einer Abfrage weiterer technischer Details des Pinos seinerseits und dem Vortäuschen einer geplanten, längeren Pause unsererseits fährt er endlich weiter, und wir können suchen und loggen ;-) Eine Zeit später überholen wir ihn vor Bingen ein letztes Mal. Bingen begrüßt uns sehr sympathisch mit Steine nach uns werfenden Jugendlichen... In Bingen-Gaulsheim rasten wir an einem hübschen Kirchlein, und werden bald von einem „Ureinwohner“ ausgefragt. Als wir dann losfahren wollen, wird das Pino genauestens inspiziert, und es stößt auch noch Verstärkung hinzu... Wir können uns trotzdem irgendwann losreißen. Unser weiterer Weg führt uns entlang der „Obst-Route“ vorbei an vielen, vielen Obstwiesen (wieder ein paar Äpfel für uns) nach Mainz. Wir schlagen uns erfolgreich (wenn auch leicht genervt) durch den Großstadtdjungel und finden auch den Campingplatz auf der anderen Rheinseite nach etwas Hin und Her. Nach dem Zeltbau machen wir noch einen kleinen Spaziergang und gönnen uns dann ein Abendessen im naheliegenden Restaurant mit Domblick (für Matti Cordon Bleu und für mich Lachs) und dazu ein leckeres Köstritzer (das schlägt ganz schön an nach so einem Tag ;) ). Anschließend gibt es noch eine warme Dusche und jetzt sitzen/liegen wir gemütlich im Zelt. |
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So, heute sind wir dann das erste Mal nass geworden. Aber jetzt sitzen
wir trocken im OV-Zelt, unser Zelt ist auch schon aufgebaut und wir
waren gerade noch in Weinheim Grillzeug und Bier kaufen. |
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Wieder am Camping-Gelände fahren wir dann mit Naty&Ralf los zu einer kleinen Burgentour. Zuerst geht es zur Ruine Windeck. Wir parken etwas entfernt und laufen die letzten Meter trotz der Hitze. An der Ruine gibt es noch einen Tradi, und anschließend gönnen wir uns ein kühles Radler im Biergarten im Innenhof. Dabei können wir einige Mittelaltler bei Hochzeitsvorbereitungen beobachten, flüchten dann aber, bevor es losgeht. Dann geht es zurück zum Auto und weiter zur Wachenburg, die erst Anfang des 20sten Jahrhunderts im Stil einer romanischen Burg gebaut wurde. Dort nehmen wir noch schnell einen Earthcache mit. Auf dem Weg zum Gelände zurück gehen wir noch schnell einkaufen und essen ein Eis. Den Abend begehen wir dann gemütlich bei Federweißem, Bier und netten Gesprächen. |
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Heute morgen sind wir gegen halb acht aufgestanden und haben gemütlich gepackt und gefrühstückt. Um kurz vor zehn hat uns die Straße wieder, und es fühlt sich soooo richtig an! Die Strecke fliegt nur so an uns vorrüber. Kurz vor Gernsheim fährt ein Auto hupend und eifrig winkend an uns vorbei. Vielleicht andere Pinonauten? Auf der Fähre finden wir uns dann mitten in einem Pulk von Tagesausflüglern mit ihren Rädern wieder, die sich alle sehr interessiert zeigen. So vergeht auch die Überfahrt sehr schnell. Wir fahren anschließend kurz im Windschatten der Truppe, ziehen aber nach kurzer Zeit doch vorbei. Da wir vor dem angekündigten Gewitter in Mainz ankommen wollen, machen wir außer ein paar Cache-Stopps nur eine etwas längere Pause für ein Eis in Nierstein und sind so in Nullkommanix in Mainz. Mit einer Ankunft vor zwei Uhr hatten wir dann aber auch wirklich nicht gerechnet. Die letzten Meter zu „unserer“ Insel werden wir noch von drei Mountainbikern eskortiert, die uns die Schiebepassage über die Brücke zum Pino befragen. Ärgerlicherweise hat die Rezeption am Campingplatz geschlossen und auch das Tor ist verriegelt. Aufgrund des dunklen Himmels haben wir etwas Angst, später im Regen aufbauen zu müssen, und so klettert Matti einfach über das geschlossene Tor und baut schonmal das Außenzelt auf, während ich das Rad unterstelle und abschließe. So konnten wir dann entspannt im Biergarten nebenan ein Radler trinken und uns einen Salat mit Räucherlachs und Krabben teilen.
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Auf der rechten Rheinseite gab es dann ärgerlicherweise keinen Radweg und wir mussten die Straße entlang fahren. In einer Baustelle meinte dann ein Autofahrer, er müsste uns und die zwei anderen Radler (einer davon alleine auf einem Tandem) regelmäßig anhupen und uns anschließend durch das heruntergekurbelte Fenster lautstark darüber aufklären, dass das ja so nicht ginge, wir würden doch den Autofahrern den Platz wegnehmen, und überhaupt... Und dass, wo wir alle mit 30km/h durch die Baustelle gefahren sind (und mehr war auch für die Autos nicht erlaubt...) Merke: Mit ner gehörigen Portion Wut im Bauch fährt es sich ganz schön schnell! Da der Polizist an der Absperrung gesagt hatte, wir müssten bis Koblenz fahren, da gäbe es wieder ein Fähre, waren wir entsprechend angespannt. Das hätte zudem (abgesehen von dem unguten Gefühl, weiter die Straße fahren zu müssen) für uns eine größere Planänderung und einige zusätzliche Tageskilometer nach sich gezogen. Glücklicherweise gibt es aber schon in Boppard eine Fähre – perfekt passend für uns! So kommen wir doch noch zu unserem Zwiebelkuchen mit Federweißem auf der Promenade – lecker!! Auf unserem Weg zum Campingplatz machen wir um Punkt 3 Uhr große Augen: Da kommt uns doch glatt ein Pino entgegen! Wir grüßen uns freundlich und wir verzögern schon zum Anhalten, aber da die anderen keine Reaktion zeigen, bleibt es beim Zuwinken. Die Passanten, an denen wir wenig später vorbeifahren, gucken auf jeden Fall nicht schlecht und scheinen zu denken: Schon wieder so ein Ding – haben wir was verpasst?? Kurze Zeit später steht dann auch das Zelt schon wieder an seinem alten Platz, und wir machen uns zu einer kleinen Abendwanderung in die Weinberge auf. Die vielen Extra-Höhenmeter lohnen sich wirklich! Wir haben tolle Aussichten auf die größte Rheinschleife, essen Brombeeren und wilden Wein und nehmen noch 5 Caches mit. Dabei werden wir von einer Horde Segwayfahrer überholt. Alles in allem eine tolle abendliche Tour und ein perfekter Abschluss des Tages. |
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In Remagen geht es erst zum Supermarkt, die übliche Verpflegung aufnehmen. Bald genießen wir in Bonn an der Rheinpromenade ein zweites Frühstück und bekommen von einer Passantin im Vorbeifahren zugerufen „Heute ist Kaiserwetter in Bonn – einen schönen Tag noch!“. Wir genießen das Kaiserwetter in vollen Zügen, und die Rheinpromenade in Bonn lässt sich sehr gut fahren. Auch ansonsten gefällt uns die Strecke gut, nur zwischen Wesseling und Godorf müssen wir eine zeitlang die Straße entlang. Bald sehen wir schon den Dom und wappnen uns bei einer letzten Pause mitten in Köln an der Promenade für den antizipierten Bahnhofsstress. Dabei spricht uns noch eine ältere Dame mit Enkelin auf das Rad an und lässt sich die Details erklären. Anschließend geht es ab zum Bahnhof. Auf dem Vorplatz werden wir angemessen angestarrt, und dann nichts wie rein in die Bahnhofsmenschenmassen... Wir nehmen nicht den nächsten möglichen Zug, da uns das zu knapp wäre. Für den Weg auf den Bahnsteig entscheiden wir uns für die Rolltreppe – und schwups, sind wir auch schon oben! Mit im passenden Moment gezogenen Bremsen ging das wirklich sehr problemlos. Also ziehe ich los und besorge ein NRW-Fahrradticket für 4€, und Matti bekommt heraus, wo das Fahrradabteil halten wird. Auf dem Bahnsteig treffen wir noch einen Radfahrer wieder, den wir unterwegs schon mehrmals gesehen (und überholt) hatten. Er meint direkt „Jetzt sind wir wieder gleichauf!“ ;-) Wir kommen ganz entspannt in den Zug und genießen die Fahrt nach Aachen Hbf. Dort angekommen probieren wir dann den Aufzug aus – als wäre er für das Pino gemacht, passen wir zu dritt gerade so rein ;-) Jetzt geht es nur noch quer durch die Stadt an Dom und Rathaus vorbei auf den Lousberg. |
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letztes Update: 13.10.12 19:23
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