Bild

Skandinavien-Tour 2010:
Inlandsbanan, Kungsleden, Stockholm, Kalmar und Riga

Reiseberichte.com
   
Foto

Einleitung

 

zu Beginn diesmal ein paar mehr Zahlen...:

Gesamtstrecke: 8000km, davon etwa

  • Zug 4200 km
  • Flugzeug 2600 km
  • Boot/Fähre 650 km
  • Helikopter 180 km
  • zu Fuß 140 km
  • U-Bahn 130 km
  • Bus/Taxi/Auto 65 km
  • Krankenwagen 3,5 km

insgesamt 21 Übernachtungen, davon

  • 13 im Zelt
  • 7 in Hostels
  • 1 auf der Fähre

Unsere Vorbereitungen auf die diesjährige Tour und die mitgenommene Ausrüstung haben wir auf einer weiteren Seite dokumentiert. Schaut euch doch auch dort einmal um!

Alle Fotos lassen sich durch Anklicken vergrößern.

   

11.08.2010 - Tag 1:
Aachen > Köln > Stockholm Arlanda (~1300 km)


Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Flughafen Köln/Bonn, 16:45 Bild
Und das Abenteuer beginnt!
Sozusagen schon "traditionell" sitzen wir im Flughafen bei Burger King und stärken uns noch einmal vor dem Flug.
Um 14:38 sind wir in Aachen West in den Zug gestiegen (nicht ohne vorher noch unserem Lieblingsbäcker einen kleinen Besuch abgestattet zu haben....).
Nachdem unsere Rucksäcke für den Flug sicher in Müllsäcken verpackt und mit Packband-Griffen ausgerüstet sind, können wir sie als Sperrgepäck aufgeben. Für's "normale" Gepäck sind sie (mal wieder) zu unhandlich. Der Vorteil dabei ist, dass man direkt weiß, ob das Feuerzeug beim Durchleuchten gefunden wurde oder nicht ;-). Jetzt heißt es erstmal warten, bis um 18:20 der Flug Richtung Stockholm losgeht.

Sverige, här kommer vi!

Stockholm, Rest&Fly, 22:20 Bild
So, wir sind gut in Stockholm angekommen! Der Flug war gut, nur leider sehr wolkig. Schon am Flughafen in Köln konnten wir ein anderes Fjällräven-behostes Pärchen sehen ;-).
In Arlanda angekommen haben wir erstmal die Rucksäcke in unser kleines, fensterloses Zimmer - äh, die Abstellkammer - gebracht und haben noch einen kleinen Abendspaziergang gemacht. Nachdem wir endlich Fußgänger-geeignete Wege gefunden haben, entwickelt sich das Ganze zu einer schönen Runde, auf der wir sogar zwei Caches finden können.
Jetzt warten wir gerade auf ein freies Badezimmer, und dann nichts wie ab in das frisch selbst bezogene Bett! Und morgen geht es direkt los in Richtung Norden! :-)
   
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto

12.08.2010 - Tag 2:
Stockholm Arlanda > Mora > Östersund (~620 km)


Arlanda C, 07:50 Bild
Wir sitzen mittlerweile am Flughafen-Bahnhof. Die Nacht war nicht so dolle, obwohl das Bett recht bequem war. Aber vielleicht waren wir einfach zu hibbelig... Als der Wecker ging waren wir auf jeden Fall ziemlich gerädert.
Beim Vor-Frühstück-Weg-zum-Bahnsteig-Check-Spaziergang haben wir noch "Stationsledare P-A" gesehen, den wir von einer schwedischen Doku-Serie über den Flughafen "kennen". Diese Serie war Teil unserer Bemühungen, Schwedisch zu lernen... Frühstück gab es dann anschließend in einem Flughafen-Café: Brötchen, Joghurt mit Himbeeren, frisch gepresster O-Saft und ganz schön starker Kaffee (wie sich später herausstellen soll, war dies typischer schwedischer Kaffee - stark und lecker). So sind wir mittlerweile wenigstens halbwegs wach ;-).
Hier am Bahnhof gab es dann eine unschöne Überraschung. Da wir statt "normaler" Tickets "nur" ein Interrail-Ticket haben, müssen wir zusätzlich um auf den Bahnhof zu dürfen eine sogenannte "station fee" bezahlen - ganze 60 SEK pro Nase, also etwa 6,50 Euro. Und das für einen läppischen, dunklen, zugigen und somit a...kalten unterirdischen Bahnsteig... Naja, jetzt kommt bald unser Zug der uns dem Norden etwas näher bringt - auf nach Mora in Dalarna! :-)
Mora, 12:20 Bild
Und schon sind wir da! Ich sitze gerade in Mora in der Fußgängerzone und passe auf das Gepäck auf, während Matti versucht, bei Intersport Gas für unseren Kocher zu erstehen - wie ich gerade sehe, war er erfolgreich. ;-)
Die Zugfahrt hierher war wenig ereignisreich. Nebenan saßen vier deutschsprachige Backpacker, die (wie anhand der entsprechenden Fjällkartan ersichtlich war) wohl hier im "Süden" wandern wollen. Da es am Mini-Bahnhof Mora C keine Gepäckfächer gab, sind wir nun vollbepackt unterwegs durch die Stadt und werden dann um 14:35 in Mora Strand in die Inlandsbahn steigen - die erste Hauptattraktion unserer diesjährigen Tour. Und vorher gibt es vielleicht noch ein paar Caches... Bisher haben wir dank der "Reiseführer"-Caches schon das Ziel des Vasalaufs, eine hübsche Stabkirche sowie Zorngården (das Haus des schwedischen Malers Anders Zorn mit einem schönen Garten drumherum) gesehen.
Inlandsbanan, 14:50 Bild
Und wir sitzen in der Inlandsbahn in der Nähe von Orsa - endlich Inlandsbahn fahren! Eigentlich wollten wir das schon vor drei Jahren machen, allerdings hatte im September die Bahn schon ihren Dienst eingestellt, so dass wir diese Pläne verwerfen mussten. Die Inlandsbahn ist eine primär touristisch genutzte Bahnstrecke quer durch Schwedens Hinterland, 1067km von Mora nach Norden bis Gällivare.
Die Bahn ist ziemlich leer (Nachsaison halt), daher sitzen wir nicht auf unseren reservierten Plätzen bei zwei (sehr netten) Schweden, sondern haben uns einen Vierer mit offenem Fenster zum Fotografieren gesucht. Das hat zudem den Vorteil, dass ich in Fahrtrichtung sitzen kann. Alles andere bekommt mir auf Dauer nicht gut - aber auch die Hupe des Zuges bekommt mir nicht wirklich gut: jedesmal zucke ich vor Schreck zusammen. Und da die Hupe vor jedem unbeschrankten Bahnübergang ein- bis zweimal betätigt wird, passiert das etwas häufiger... Naja, vielleicht gewöhne ich mich noch daran.
Und ansonsten komme ich vor lauter Natur gucken kaum zum Schreiben - also erstmal Schluss damit!
Inlandsbanan bei Åsarna, 19:30 Bild
Gerade gab es Abendessen im Skicenter in Åsarna. "Våffla med renstek och pepparrot" (Waffel mit Rentier und Meerrettich) für mich und "Kantarellsoppa med rökt renstek" (Pfifferlingsuppe mit geräuchertem Rentier) für Matti für zusammen 105SEK. Für Schweden ein recht gemäßigter Preis... Ansonsten hatte das Örtchen nicht viel zu bieten.
Gegen vier gab es noch einen Halt am Björnidet, einer (verlassenen) Bärenhöhle am höchsten Punkt der Inlandsbahn mit 524m. Gemeinsam mit der Reiseleiterin Maria geht es an einem Bahnsteig mitten in der Pampa raus in die Natur zu eben jener Bärenhöhle, einem ausgehöhlten Ameisenhügel. Dabei erfährt man einiges über das Leben der Bären und ihre Verbreitung in Schweden.
Die Natur ist wirklich beeindruckend - unendliche Wälder, dazwischen Massen an teilweise riesigen Steinen... Wir haben einige Wasserfälle gesehen, Brücken überquert und dank der Erklärungen unserer Reiseleiterin so einiges Interessante über die durchfahrene Landschaft gelernt. (Und Dank der zuerst auf schwedisch erfolgenden Erklärungen trainieren wir sogar unsere Sprachkenntnisse...)
Östersund Camping , 23:00  
Wir liegen endlich im Zelt. Nachdem wir um viertel vor neun in Östersund angekommen sind, ging es schnurstracks Richtung Campingplatz - auf den gut 2 Kilometern mussten wir natürlich (Cache-)Pausen einlegen. ;-) Bei einem musste Matti ganz schön klettern, während ich (hoffentlich) schöne Lost-Place-Solnedgång-Fotos gemacht habe.
An der Campingplatz-Rezeption hat die deutsche Angestellte (primär aufgrund von akuter Unlustitits) die Scandinavia-Camping-Card meiner Eltern durchgehen lassen (nicht ohne: "Eigentlich geht das ja nicht, die kann man ja nicht einfach so weitergeben, eigentlich müsste ich euch jetzt eine neue ausstellen, aber ich hab da grad keine so große Lust drauf, also ausnahmsweise, aber eigentlich...") Nach dem Zeltaufbau geht es zum Duschen für 5 Kronen. Ich bin zuerst dran - zum Glück, denn wir haben nur ein 5-Kronor-Stück ;-). Dann muss Matti halt noch einen Tag ungewaschen bleiben... Gute Nacht!
   

13.08.2010 - Tag 3:
Östersund > Gällivare (~750 km)


Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Inlandsbanan, 07:45 Bild
Und weiter geht's! Diese Nacht haben wir schon besser geschlafen, nur leider war sie schon um 5:30 wieder vorbei. Zelt abbauen, alles einpacken und zurück zum Bahnhof, wo es um 7:15 wieder los geht - immer weiter in Richtung Norden. Im Gegensatz zur südlichen Strecke gestern sind es hier sogar zwei Schienenbusse - aber bisher nicht mehr Reisende.
Und wir genießen schon wieder die wunderbare schwedische Natur...
Vilhelmina, 11:40 Bild
So, frisch gestärkt durch die Mittagspause mit leckerem Essen bei Begleitmusik geht es gleich wieder los.
Erster Halt war heute das Frühstück am Bahnhof Jämtlands Sikås um halb neun. Total niedlich: Am Bahnhof hatte eine Dame neben ihrem Auto einen Tisch mit allerlei Selbstgebackenem und Getränken aufgebaut. Für insgesamt 110SEK haben wir Tunnbröd-Rollen, Kanelbullar sowie (nach dem frühen Aufstehen dringend benötigten) Kaffee erstanden. Und es war wirklich total lecker!
Hier in Vilhelmina gab es dann zu den zum Bahnhof gebrachte Pajs (pies) mit Salat einen direkt am Bahnhofsgebäude platzierten Cache - überaus praktisch! Unpraktisch ist allerdings, wenn man sich gleich eine ganze Horde an Muggels zum Cache mitbringt... Mittlerweile ist der Zug auch relativ voll (also zumindest einer der beiden Wagen), da eine komplette schwedische Reisegruppe inklusive Reiseleiterin zugestiegen ist.
Unsere Inlandsbahn-Reiseleiterin ist heute Matilda. Ihr Lehrbuch-Schwedisch ist einfach super zu verstehen, und das ist auch gut so, da sie im englischen Teil die Hälfte der Informationen unterschlägt. Zusätzlich hat sie eine gute Stimme und uns schon mehrfach etwas vorgesungen. Zunächst die Hymne der "Republik Jämtland", dann haben wir uns alle gemeinsam an einem Joik versucht.
Inlandsbanan, 14:50 Bild
In Sorsele treffen sich der Nord- und der Südgehende Inlandsbahn-Zug. Den Cache am Inlandsbanemuseet haben wir leider nicht finden können - zwei Züge voller Muggels waren dann doch zu viel... Hier wechseln dann auch die Reiseleiter den Zug, ab hier werden wir von Ulrike betreut. Als letzte Gesangsdarbietung von Matilda gab es noch Änglemark - ein schwedisches Volkslied über die wunderbare schwedische Natur. Ein besonderes Vergnügen, wenn man gerade mitten durch ebendiese Natur fährt!
Inlandsbanan, 19:50 Bild

Seit Arvidsjaur hat sich die Bahn merklich geleert - sehr angenehm. Wir sitzen jetzt wieder im eigenen Vierer mit zu öffnendem Fenster. Und das lohnt sich bei den vielen Rentieren... Die scheinen sich besonders gern auf den Gleisen aufzuhalten. Wenn der Zug langsamer fährt und vorsichtig hupt, muss man nur noch aus dem Fenster gucken, und kurze Zeit später sieht man mindestens ein Rentier, das im Wald verschwindet. Bisher haben wir so ganze 10 Stück gesichtet. Dazu kommen 2 Schwäne sowie 5 ominöse Riesenvögel, intern Vogel Rokh getauft (Im Nachhinein glauben wir dann doch eher, dass es Kraniche waren - aber sehr große Exemplare...).
An der Piteälvsbron, also der Brücke über den Fluß Piteälv, gibt es einen weiteren Touristenstopp: Der Zug hält vor der Brücke an (eine der beiden kombinierten Schienen-Straßen-Brücken) und alle haben die Gelegenheit, die Brücke zu Fuß zu überqueren und Fotos zu machen, während der Zug langsam hinterherkommt. Auf der anderen Seite der Brücke steigen alle wieder ein, und weiter geht's.
In Kitajaur haben wir gegen die zunehmende Müdigkeit zwei Kaffee gekauft und uns gut mit unserer Sitznachbarin aus Stuttgart unterhalten.
So jetzt haben wir auch den Polarkreis überquert und endlich das obligatorische "Guck-mal-wie-weit-im-Norden-wir-schonmal-waren-Foto" machen. Und auch Jokkmokk ist passiert. Hier sind nochmal viele ausgestiegen, inklusive unserer Sitznachbarin. Jetzt ist es seeeehr leer im Zug.

Vajkijaur, 20:25 Bild
Hier gab es zum Abendessen Rentierburger und dazu eine Erklärung zum Stricken mit Rentierknochen - und das in fließendem Deutsch. Anschließend konnten wir am See mit wunderbarer Aussicht auf Sarek schöne Fotos (Matti) machen sowie einen Cache finden (Meike). Jetzt sind wir ganz alleine im hinteren Zugteil bei unserem Gepäck...
Gällivare Camping, 23:10  
Wir liegen in Gällivare im Zelt. Das letzte Stück Inlandsbanan war echt nochmal ein besonderes Erlebnis. Schöne Aussichten, Kraftwerke mit Riesenseen und ein Fluss inklusive Geige spielendem Näcken (ein Männlein mit langen Haaren, ansonsten aber fast gänzlich unbekleidet -eine Art männliche Lorelei also, die mit ihrem Geigespiel die Damenwelt becircen will) - was will man mehr? ;-)
Nachdem wir um 21:50 am Bahnhof angekommen sind, ging es direkt zum Campingplatz, wo nur bis 22:30 jemand an der Rezeption ist (die lapidare Antwort auf unsere Mailanfrage die Öffnungszeiten betreffend: "We're open till 22.30, so you better hurry."). Wir finden aber einen schnellen und schönen Weg, und so sind wir rechtzeitig da. Der Zeltaufbau wurde allerdings durch den Angriff der Mückenschwadrone etwas hektisch. Mit Hilfe von Marlin (unseren Hüten mit eingebautem Mückennetz) und MyggA (schwedisches Mückenschutzmittel) ließ sich aber auch das gut überstehen.
Der Tag war sehr schön und erlebnisreich, aber auch super anstrengend. Diese Nacht schlafen wir bestimmt tief und fest - Gute Nacht!
   
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto

14.08.2010 - Tag 4:
Gällivare > Abisko Nationalpark (~200 km)


Gällivare Marktplatz, 11:45 Bild

Die Nacht war super - endlich mal richtig geschlafen. Heute morgen haben wir dann auf dem Campingplatz noch 3 österreichische Jungs getroffen, die wir schon aus der Inlandsbahn kennen. Die mussten im Gegensatz zu uns schon früh los in Richtung Narvik. Wir haben ihnen viel Spaß für die tolle Strecke gewünscht, die wir schon vor drei Jahren befahren haben. Bei uns gestaltete sich der Morgen entspannter: duschen, ein paar Klamotten waschen, das Mini-Freiluftmuseum "Pluppskogen" direkt beim Campingplatz angucken, den einzigen Cache in Gällivare finden und was leckeres Warmes zu trinken machen. Dann alles gemütlich zusammenpacken und auf in Richtung Stadt. Matti besorgt gerade im örtlichen Supermarkt etwas zu essen.

So, mittlerweile sind wir schon mit Pepparkakor (Pfefferkuchen) und Kanellängd (eine Art Zimt-Hefezopf) am Bahnhof und warten mit einem weiteren Backpacker auf den Zug. Dieser hat wegen "Elfel" (Elektrizitätsstörung) fast eine Stunde angekündigte Verspätung. Na das kann ja spaßig werden - ich bin gespannt, ob wir heute noch wie geplant loslaufen können...

Gällivare Bahnhof, 13:30 Overcast-Rain.gif

Mittlerweile ist unser Zug von ursprünglich 13:10 auf 14:25 verschoben worden. Darum haben wir uns dazu entschieden, den Kungsleden entgegen der ursprünglichen Planung von Nord nach Süd zu laufen. Eigentlich wollten wir heute mit dem Zug nach Kiruna und dann mit dem Bus weiter nach Nikkaluokta, um von dort aus schon die ersten paar Kilometer zu laufen. Jetzt werden wir mit dem Zug direkt bis Abisko durchfahren, und dann dort loswandern. Mittlerweile regnet es draußen in Strömen und das ganze Bahnhofsgebäude ist voll mit Leuten mit Rucksäcken, Wanderschuhen, Eispickeln und Elchgeweihen...

Mittlerweile soll unser Zug erst um 15:30 kommen. Also werden wir wohl den vorherigen Zug nehmen (der statt ursprünglich um 12:44 jetzt um 14:40 kommen soll...). Hoffentlich ist der Zug dann nicht total überfüllt.

Zug nach Abisko, 15:40 Bild

Jetzt sitzen wir im super leeren Zug. Glücklicherweise wollten die anderen Rucksäcke alle in Richtung Süden, so dass wir fast als einzige zugestiegen sind. Und auch die Sonne scheint wieder - alles scheint sich zum Guten zu wenden! :-)

Interessanterweise scheinen die schwedischen Mücken Matti lieber zu mögen als mich (ganz im Gegensatz zu den deutschen) - er hat von vorabendlichen Angriff der Mückenschwadrone deutlich mehr Stiche davongetragen, während er zuhause selten überhaupt mal gestochen wird. Ausgleichende Gerechtigkeit?

Rastplatz beim Nissonjohka, 21:00 Overcast-Rain.gif
Wir sind endlich auf dem Kungsleden - ein lange gehegter Traum wird wahr! Um trotz unserer geänderten Routenplanung doch noch etwas von "unserem" Abisko zu haben (siehe Reisebericht 2007), sind wir schon in Abisko Östra ausgestiegen und haben die paar Meter zur Turiststation extra gemacht. Eigentlich wollten wir ja primär von Süden nach Norden laufen, um ein echtes Ziel zu haben: Abisko, das wir schon kennen und lieben gelernt haben.
Am Kungsleden-Portal gab es dann das obligatorische "Wir-sind-dann-mal-weg"-Foto, und los ging es. Der Weg fängt recht gemächlich an, die ersten Meter sind durch Tagesausflügler breit ausgetreten. Schon bald kommt das erste Highlight: der Abisko-Canyon. Der kleine Abstecher vom Weg ist überaus lohnenswert: Die Schlucht mit ihrem erstaunlich blauen Wasser und den Stromschnellen ist einfach toll. Matti kommt nicht mehr aus dem Fotografieren raus, und ich erlebe das erste Materialversagen: beim Tragegestell meines Rucksacks hat sich eine Stange durch das Material gebohrt und schaut jetzt unten raus...
Hier begegnen wir einem Ausflügler, der uns, als wir weitergehen, fröhlich "Eine schöne Tour dann!" wünscht. Teilweise ist die Strecke extrem nass, aber dank unserer Trekking-Stöcke ist das Pfützen-Hopping doch um einiges leichter. Immer weiter geht es am Fluss Abiskojåkka entlang. Unterwegs sehen wir mehrere Hühnervögel (wie wir mittlerweile glauben Schneehühner im Sommerkleid), die vor uns nervigen Wanderern ins Unterholz fliehen. Vom ersten "Meditationsplats" aus machen wir einen kleinen Abstecher zum ersten Cache. Nachdem wir vor drei Jahren Kungsleden 1 gefunden haben, ist jetzt Kungsleden 2 an der Reihe.
Wenig später überqueren wir den Nissonjohka auf einer Hängebrücke, und kurz danach erreichen wir den Zeltplatz. Da wir noch im Abisko-Nationalpark sind, ist das Zelten nur an wenigen ausgewählten Plätzen erlaubt. Hier gibt es eine kleine Schutzhütte mit Feuerstelle und Holz sowie Axt und Säge um selbiges klein zu bekommen. Dort ist als wir ankommen grade ein Schottenrock damit beschäftigt, ein Feuer zu machen. Mittlerweile stehen hier etwa 7 Zelte im Regen, der dankenswerterweise erst anfing sobald unser Zelt stand. Während Matti Abendessen gekocht hat, habe ich mich an das notdürftige Flicken meines Tragegestells gemacht. Das Loch ist zugenäht und mit Tape gesichert und sollte so erstmal halten. Zum Abendessen gab es Broccoli-Nudeln (und ich bin schon jetzt sehr glücklich über unsere große Apsis) und gleich werden wir uns von den Stromschnellen des Abiskojåkka in den Schlaf rauschen lassen.
 

15.08.2010 - Tag 5:
Abisko Nationalpark > Fjäll (18,5 km)


Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Rastplatz in Nähe Keron, 16:30 Foto
Gerade machen wir eine Kaltschalen-Pause im Schatten des Berges Gárddenvárri. Wir haben schon einige Kilometer hinter uns, aber das ist unsere erste größere Pause, in der ich zum schreiben komme.
Nachdem die Nacht ziemlich stürmisch und regnerisch war, ist das Wetter heute ein ständiger Wechsel zwischen Sonne und kleinen Schauern, dazu ist es nach wie vor sehr stürmisch. Hier oben auf etwa 700 Metern ist das ganze dann eher Schneeregen. Wir haben den ganzen Tag Temperaturen von etwa 7-8°C, durch den stürmischen Wind fühlt sich das ganze aber wesentlich kälter an. Aber trotzdem würde ich das Wetter auf keinen Fall als schlecht bezeichnen - wir sind warm genug angezogen, beim Laufen friert man eh nicht, und wir werden den ganzen Tag von Regenbögen begleitet und können schöne Fotos machen.
Heute morgen haben wir es entspannt angehen lassen - die Schlafsäcke waren aber auch einfach zu kuschelig. Sogar das Müsli gab es daher noch im Schlafsack ;-). Erst um 10:15 sind wir dann aufgebrochen - und waren damit immer noch bei den ersten, die ihr Zelt abgebaut haben... Unser erster Abstecher führt uns an einen weiteren wunderschönen Abiskojåkka-Canyon. Zwischendurch gibt es immer mal wieder Fotohalte, ansonsten ist unsere Kamera sicher unter der Regenhülle an Mattis Rucksack befestigt. Oberhalb des Abiskojaure machen wir unsere erste richtige Pause am heutigen Tage und pflücken Blaubeeren. Unterwegs begegnet uns ein überaus possierliches Tierchen: ein Berglemming kommt plötzlich unter einem der vielen Holzstege hervor und guckt uns neugierig an. Ein wirklich wunderhübsches Tierchen, leider können wir kein Foto machen, da die Kamera unter der Regenhülle steckt. An einem kleinen Bach nutzen wir die Gelegenheit, Wasser zu filtern und aufzubereiten.
Der nächste Abstecher führt uns zu den Abiskojaurestugorna. Ein Stückchen weiter liegt der passende Cache, und das Fleckchen gefällt uns so gut, dass wir hier eine kleine Pause einlegen. Und wir sehen den zweiten Regenbogen für heute. Bald danach verlassen wir den Nationalpark und kurze Zeit später kommt eine Brücke in beeindruckender Höhe über dem Siellajohka. Davor sowie danach gibt es einige schöne Zeltplätze, aber noch brauchen wir keinen, es ist noch zu früh. Direkt hinter der Brücke geht es ziemlich steil den Berg hoch, so dass es immer wieder wunderbare Aussichten zu bestaunen gibt.
Jetzt gönnen wir uns erstmal eine Kaltschale, während ein paar Mountainbiker an uns vorbeiholpern, die mit uns gemeinsam an den Abiskojaurestugorna aufgebrochen sind und jetzt offensichtlich auf dem Rückweg sind - die Jungs haben sichtlich Spaß an den schlechten Wegverhältnissen. Hier ist der Weg wirklich beschwerlich: überall sind Steine: große Steine, kleine Steine. Man muss sich total auf den Weg konzentrieren und jeden Schritt gezielt setzen. Und es sieht so aus, als ginge es durch das gesamte Gárddenvággi-Tal so weiter... Aber jetzt sind wir ja frisch erholt! ;-)
Zeltplatz mitten im Nichts, 17:50 Foto

SCH...!!! Vorbei ist es mit der Herrlichkeit. Ich bin umgeknickt - mal wieder...
Der Weg durchs Gárddenvággi war wie erwartet anstrengend, aber schön. Sobald wir aus dem Tal raus waren, wurde der Sturm deutlich merkbarer, dafür aber der Weg besser. Und dann, am Anfang einer dieser dummen, schmalen Holzstege bin ich ausgerutscht und umgeknickt. Mein erster Gedanke (und auch das erste, was ich nach einem kurzen Aufschrei sage): "Das war's...!" Wie genau es passiert ist weiß ich nicht, und Matti ist in dem Moment gerade vor mir und sieht so auch nichts. Die Holzplanken waren durch den Schneeregen sauglatt, ich bin wohl einfach einen Moment unachtsam gewesen, einen Moment zuviel. Und dummerweise ist es natürlich der operierte Fuß... Nach einem mehrfachen Bänderriss Anfang 2008 sind die Bänder trotz 6 Wochen braven Schiene-Tragens nicht wieder zusammengewachsen und so bin ich letztes Jahr zweimal von einem Sprunggelenks-Spezialisten operiert worden (O-Ton: "Es gibt hier kaputt und schlimm kaputt - das hier ist schlimm kaputt"). Die Verheilung lief planungsgemäß und im Laufe des heutigen Tages habe ich mehrmals gesagt, wie toll das Laufen ist und dass ich gar nichts merke von meinem Sprunggelenk. Damit ist es jetzt vorbei. Ich humpel, gestützt von Matti, auf einen großen Stein direkt am Weg und ziehe den Schuh aus - ein schönes, dickes Ei ziert mein Sprunggelenk. Eigentlich hatten wir vor wenigen Minuten festgestellt, dass hier oben Zelten keine gute Idee bei diesem Sturm ist, da es keinerlei Windschutz gibt. Aber jetzt bleibt uns wohl nichts anderes übrig. Matti hat einen zeltgroßen Fleck mit nicht allzu vielen Steinen gefunden und baut das Zelt auf, während ich auf meinem Stein warte. Dann holt er mich und meinen Rucksack ab. Meinen Fuß habe ich mittlerweile mit kühlender Pferdesalbe eingeschmiert und mit einer festen Bandage umwickelt, so dass ich das Innenzelt einhängen und die Luftmatratzen aufpumpen kann, während Matti das Zelt gegen den Sturm mit zusätzlichen Abspannleinen sichert. Unsere Notfallausrüstung hat sich auf jeden Fall schon bezahlt gemacht!
Vorhin fuhren nicht weit von uns noch zwei Sami mit ihren Quads und Hunden quer zu uns über den Weg, aber sie haben unser Winken wohl entweder nicht gesehen oder als freundlichen Gruß interpretiert. Schade, das wäre eine gute Möglichkeit gewesen.
Die Nacht über bleiben wir jetzt hier, und wenn es morgen früh nicht besser ist wird Matti Hilfe holen gehen (wenn nicht vorher jemand hier vorbeikommt). Er muss wohl zu den Abiskojaurestugorna zurück, aber den Weg kennt er wenigstens schon und es geht fast nur bergab. Wie es dann weitergeht, werden wir sehen...

   
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto

16.08.2010 - Tag 6:
Fjäll > Gällivare (~190 km)


Zeltplatz mitten im Nichts, 08:00 Bild
Matti ist mittlerweile seit eineinhalb Stunden unterwegs, und ich versuche derweil, mich im Schlafsack warm zu halten. Die Nacht war wie erwartet stürmisch, und heute morgen lag sogar etwas Schnee auf dem Zelt. Ich habe gar nicht geschlafen, mir ist viel zu viel durch den Kopf gegangen. Matti konnte wenigstens ein bisschen schlafen, aber wirklich erholsam war auch seine Nacht nicht. Gut, dass es auch im August hier oben im Norden nicht so richtig dunkel wird. Mittlerweile sind es im Zelt immerhin 7°C, heute morgen waren es nur 2°C, und in der Nacht war es sicher noch kälter.
Ich schätze, Matti braucht bis zur Hütte 2 bis 3 Stunden - mal abwarten, wie lange ich hier noch mitten im Nichts ausharren muss. Mittlerweile habe ich alles bis auf meinen Schlafsack und meine Matratze so weit gepackt. Und versuche, mich mit Fotos gucken und schreiben und lesen abzulenken... Wenigstens ist es mittlerweile trocken und fast windstill, sogar die Sonne ist schon rausgekommen. Bisher ist leider niemand hier vorbeigekommen. Das wäre eine nette Abwechslung. Abgesehen vom Sturm und den Gesamtumständen ist das hier eigentlich ein toller Zeltplatz - die Aussicht ist einfach genial.
Gällivare Camping, 13:30 Bild
Hier waren wir doch schonmal? ;-)
So gegen 10 Uhr habe ich einen Helikopter gehört, der ziemlich niedrig übers Zelt flog, und habe mich direkt aus dem Schlafsack gepellt und eine weitere Schicht angezogen. Er landete dann auch etwa hundert Meter vom Zelt entfernt, und der Co-Pilot kam auf mich zu: "Are you the one who needs help?" Tja, das bin ich dann wohl leider. Unterstützt vom Doc und der männlichen "Nurse" hüpfe ich einbeinig zum Heli, während Pilot und Co-Pilot das Zelt zusammenpacken und alles hinten reinwerfen. Dann geht es Richtung Stugorna, um (hoffentlich) Matti einzusammeln. Wir fliegen relativ niedrig den Weg entlang, und alle halten nach meiner Beschreibung Ausschau nach Matti, während ich liegen muss. An den Stugorna erfahren wir dann, dass er wohl schon wieder auf dem Weg zur Hochebene ist. Mir geht so einiges durch den Kopf - was mache ich, wenn wir Matti nicht finden? Wie lange suchen sie ihn wohl? Was macht Matti im Fjäll ohne Zelt und Essen? Wir fliegen wieder los, wieder langsam den Weg entlang. Bald stößt mich der "Nurse" an "We've found him" - welch eine Erleichterung... Matti wird eingeladen und bekommt auch ein Headset, so dass wir uns wenigstens sagen können, dass alles okay ist, und dass das Zelt und alles Gepäck auch mit an Bord ist. Der Heli (das Bild links ist ein älteres Bild "meines" Helikopters, das wir von der Homepage der Rettungs-Firma haben) fliegt nicht auf direktem Weg zum Stützpunkt in Gällivare, sondern macht einen Touristen-Schlenker über den Kebnekaise, dem höchsten Berg Schwedens mit seinen 2106 Metern. Eigentlich wollten wir diesen Berg besteigen, jetzt sind wir noch ein paar Meter höher. Ganz oben auf der Spitze steht ein Bergsteiger mit ausgebreiteten Armen. Hier darf ich wenigstens auch kurz aus dem Fenster gucken, ansonsten musste ich brav liegen und habe von unserem Flug nicht viel mitbekommen. Und auch Matti wirkt etwas abgelenkt... ;-)
Am Stützpunkt wartet schon der Krankenwagen, in den das Gepäck und ich umgeladen werden - Matti darf selber laufen ;-) Im Krankenhaus angekommen werde ich in der Ambulanz in ein Bett umgepackt und bekomme eine provisorische Fußunterlage aus Kissen und einem Wäschekorb von Lars, meinem Betreuer im Krankenwagen... Dieser kommt später nochmal rein, um mir meinen Pass und die Krankenkassenkarte zurückzugeben. Innerhalb der EU gibt es ein Sozialversicherungsabkommen, so dass wir glücklicherweise die Rettung nicht selber tragen müssen - und das ist auch gut so, denn Lars sagt uns noch, dass die Gesamtaktion in etwa 55.000SEK kosten würde. Nach langem Warten kommt ein Underläkare (Unterarzt), und meint nach etwas Drücken und Drehen, es sei nur eine "distorsion", also eine Verstauchung/Bänderdehnung. Er entlässt uns mit den Worten "You're free to go!". Wir wissen nicht, inwieweit der Arzt mitbekommen hat, das ich bereits eine Periostlappenplastik hinter mir habe. Aber zumindest scheint ja nichts schlimmes kaputt zu sein, und die Handgriffe des Arztes kannte ich auch vom Orthopäden meines Vertrauens. Aber es ist schon merkwürdig: Man wird mit dem Helikopter aus den Bergen ausgeflogen, dann sorgsam in einen Krankenwagen umgebettet, und dann sagt einem der Arzt, du kannst gehen.
So stehen wir also vor dem Krankenhaus in Gällivare und fragen uns, wie es weitergehen soll. Ich bin für den Campingplatz, und so gehen wir langsam los: Matti mit zwei Rücksäcken bepackt, und ich mit Trekkingstöcken als Gehhilfe. Wir sind keine 100m gegangen und gerade an der Straße angekommen, als schon ein Auto neben uns hält. Dem, was der Herr uns da auf Schwedisch erzählt, können wir nicht ganz folgen, aber offensichtlich will er uns helfen - wir müssen einen erbarmungswürdigen Eindruck gemacht haben. Als wir sagen, dass wir auf dem Weg zum Campingplatz sind, kommt nur "Hoppa i!". Der Hund wird aus dem Kofferraum auf Frauchens Schoß gepackt, um Platz für die Rucksäcke zu machen, und dann geht es los. Direkt vor der Rezeptionstür werden wir abgesetzt. So eine Hilfsbereitschaft ist einfach unglaublich. Überhaupt muss man sagen, dass heute ausnahmslos alle, mit denen wir was zu tun hatten, super nett waren. Von der Heli- und Krankenwagen-Besatzung, über die Stugvärdinna bis zu unserem "Shuttle-Service".
Für morgen früh haben wir direkt ein Taxi zum Bahnhof bestellt, und dann geht's gemütlich mit der Inlandsbahn wieder südwärts. Die weitere Planung hängt dann wohl davon ab, wie gut ich laufen kann.
Zelt Gällivare Camping, 19:45 Bild
Der Nachmittag war wesentlich entspannter als der Vormittag... Wir haben angefangen, die Essensvorräte zu vernichten, ich habe viel in der Sonne rumgelegen und gedöst, Matti hat versucht, dass von der Heli-Crew verursachte Pack-Chaos in den Griff zu bekommen, wir haben mit unseren Eltern telefoniert (Wanderung abgebrochen, Meike umgeknickt, zurück in Zivilisation, Fuß von Arzt checken lassen, alles ok) und geduscht. Und diese Nacht kann ich bestimmt auch wieder schlafen.
   

17.08.2010 - Tag 7:
Gällivare > Östersund (~750 km)


Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Gällivare Bhf., 06:50 Bild
Und wie gut ich geschlafen habe... Das war nach dem Abenteuer aber auch bitter nötig. Jetzt sitzen wir schon wieder (wesentlich früher als geplant) in der Inlandsbahn und ich habe meinen Fuß schön hochgelegt. Das Taxi hat 87SEK gekostet - gut angelegtes Geld. Und jetzt geht's los zum Rentier gucken! :-)
Kitajaur, 09:45 Bild
Kaffeepause im Vildmarkscafé. Und Kaffee haben wir beide bitter nötig. Die Fahrt bisher war wenig ereignisreich, auf der Süd-Tour gab es noch nichtmal einen Näcken-Halt ;-). Bisher haben wir dreimal Rentiere gesichtet, einmal davon eine Kuh mit Kalb. Zur Zeit gibt es keine Erläuterungen von unserer Reiseleiterin Louise, da das Mikro ausgefallen ist. Wenn etwas wichtiges ist, kommt sie rum und sagt jedem persönlich Bescheid.
Mein Fuß zeigt mittlerweile interessante Blauschattierungen, vor allem unter dem Knöchel ist es lila. Aber jetzt gibt es erstmal guten schwedischen Kaffee mit Bananenchips.
Inlandsbanan, 15:05 Bild
So, beim Zusammentreffen der Züge in Sorsele hat "unsere" Matilda von der Hinfahrt Louise abgelöst. Sie hat uns auch direkt wiedererkannt und fragte direkt "How was your hike?" um dann nach einem Blick auf meinen Fuß anzuhängen "Obviously not that good... What happened?".
Wir sitzen jetzt alle im hinteren Zugabteil, wo auch Matildas Mikro funktioniert - so kommen wir wieder in den Genuss ihrer Gesangsdarbietungen. "Änglemark" auf der Brücke über dem Vindelälven mit seinen Strudeln stehend, das hat schon was. Vor allem die Textzeile "Låt sista älven som brusar i vår natur - Brusa alltjämt mellan fjäril och gran och fur" (Lasst den letzten Fluss, der in unserer Natur rauscht, weiter brausen zwischen Schmetterlingen und Fichten und Kiefern) ist an diesem unregulierten Fluss (einer der wenigen in Schweden) ein eindrücklicher Appell.
Vorhin gab es noch eine Kaltschale - wir müssen ja zusehen, unsere Reiseverpflegung zu vertilgen, also gibt es auf dem Rückweg für uns kein vorbestelltes Essen an den Haltepunkten. Aber es ist auch so lecker, auch wenn es im Fjäll bestimmt noch besser geschmeckt hätte!
Rentiertechnisch haben wir noch eine kleine Herde mit etwa zehn Tieren gesehen, macht also etwas 14 Tiere für heute bisher. Außerdem hat Matti soeben im Wasser einen Biber oder Otter gesichtet. Ebenfalls gesichtet haben wir heute den Cache am Inlandsbanemuseet in Sorsele. Mit erst nur einem Zug vor Ort ging das Suchen heute aber auch wesentlich leichter, und wir wurden am schon beim letzten Mal verdächtigten Objekt fündig. Zur Belohnung gab es dann noch ein leckeres Eis :-)
Vilhelmina, 17:00 Bild
Matti hat uns gerade draußen einen Reis-Spargel-Topf gekocht. Die anderen Reisenden müssen uns für verrückt halten - ich sitze nur rum und humpel höchstens mal mit Mühe und Not auf's Klo, und Matti rennt bei jedem zweiten Halt mit dem Kocher nach draußen und serviert mir Essen und heiße Getränke... Einfach Mist mit dem Fuß: Er ist so dick, dass er kaum mehr in meinen Wanderschuh passt, und ich kann nur gaaanz langsam humpeln, und wenn es nach Matti ginge, dürfte ich mich gar nicht bewegen...
   
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto

18.08.2010 - Tag 8:
Östersund > Stockholm Bredäng (~660 km)


Inlandsbanan, 08:10 Bild
Wir sind wieder unterwegs, unsere letzte Inlandsbahn-Fahrt.
Der gestrige Abend war noch sehr interessant. In Östersund am Bahnhof ist Matti vorgegangen, um uns ein Zimmer im Hostel "Rallaren" direkt am Bahnhof zu sichern. Zusammen mit zwei anderen Backpackern aus der Bahn stand er dann aber vor einer verschlossenen Tür. Ein Passant hat dann die dort angegebene Nummer angerufen, und dann den Türcode, die uns zugewiesene Zimmernummer und den Preis weitergegeben. Und so übernachten wir jetzt zusammen mit den beiden Belgiern in einem Vierbettzimmer. Die sind sehr nett, und so ist das kein Problem. Das Gemeine ist allerdings, dass die Jungs das geschafft haben, was wir nicht zu Ende bringen konnten: Sie sind den Kungsleden von Abisko nach Nikkaluokta gelaufen...
Beim Abendessen in der Küche treffen wir zusätzlich noch zwei deutsche Jungs, und wir unterhalten uns zu sechst ganz gut. Unsere Abenteuerstory kommt ganz gut an ;-) Außerdem haben wir gestern nochmal mit unseren Eltern telefoniert, um sie noch etwas zu beruhigen.
Die Nacht war ruhig, die 160SEK pro Person haben wir in einem extra für diesen Fall vorbereiteten Umschlag auf dem Tisch liegen lassen. Planung ist, erstmal nach Stockholm zu fahren und da zu gucken, was man so ohne viel laufen alles machen kann.
Mora Centralstation, 13:30 Bild
Das Erlebnis Inlandsbanan ist beendet. Und das war heute nochmal eine besonders interessante Fahrt. Unterwegs ist einer der zwei Motoren ausgefallen, so dass die Beschleunigung etwas dürftig ausfiel. Und später müssen wir irgendwo mitten auf der Strecke anhalten, da der Motor überhitzt ist. Abenteuerurlaub halt! ;-)
In Orsa steigen unsere belgischen Trekking-Kollegen aus, um sich den größten Bärenpark Europas in der Nähe anzuschauen. Wir verabschieden uns noch und wünschen einen guten weiteren Tour-Verlauf, dann sind sie weg. Kurz vor der Ankunft in Mora sehen wir dann noch eine ganze Menge Kraniche auf einem Feld.
Bevor es weiter nach Stockholm geht, haben wir noch eine Stunde Aufenthalt. Matti hat soeben den passenden Bahnhofscache gefunden, den wir vor sechs Tagen ausgelassen hatten. Gleich im Zug werden wir dann mal im Lonely Planet nachschauen, was wir in Stockholm machen werden, und wo wir unterkommen.
IC Borlänge > Stockholm, 16:00 Overcast-Rain.gif
Nach der Fahrt mit dem Bummelzug von Mora nach Borlänge sitzen wir jetzt im IC Richtung Stockholm - im bereits 2007 bewährten Hundeabteil (hier sind fast nie Plätze reserviert). Mittlerweile regnet es ziemlich - hoffentlich wird das Wetter die nächsten Tage etwas besser...
Meinem Fuß geht es den Umständen entsprechend eigentlich relativ gut, aber die Schwellung ist echt ordentlich. Selbst die Zehen sind dick. Aber wenigstens halten sich die Schmerzen in Grenzen, so lange ich den Fuß stillhalte. Aktueller Plan ist, drei Nächte in Stockholm zu bleiben, und danach vielleicht nochmal ein paar Tage irgendwo auf's Land. Zwei Tage Bahnfahren haben wir mit dem Flexi-Pass noch frei.
   

19.08.2010 - Tag 9:
Stockholm (~25 km)


Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Bredäng Camping, 09:00 Overcast-Rain.gif
Nachdem gestern Abend die Tourist-Info nicht mehr offen hatte, die Informations-Terminals am Bahnhof auch nicht wirklich weiterhalfen und das Hostel, das wir rausgesucht hatten, keine Betten mehr frei hatte, haben wir uns dann entschieden, wie ursprünglich geplant auf den Campingplatz in Bredäng am Mälarsee etwas außerhalb von Stockholm zu gehen. Da wir aber keine Lust mehr hatten, uns gestern abend noch mit Tunnelbanan-Liniennetz und -Tickets (Tunnelbanan=U-Bahn) auseinanderzusetzen, haben wir einfach ein Taxi genommen. Abends haben wir dann noch mit Bekannten telefoniert, die ein Häuschen im Skärgården (also auf einer Schäre) haben. Nach genauen Anreise-Instruktionen sind wir wohl in der Lage, sie am Samstag zu besuchen. Und gleich wollen wir mal den Internetzugang im Restaurant auf dem Campingplatz nutzen, um zu schauen, was wir die nächsten Tage so machen werden, und ob es vielleicht doch noch ein Hostelzimmerchen in etwas zentralerer Lage für uns gibt. Diese Nacht habe ich tief und fest geschlafen, auch der irgendwann einsetzende Regen (gestern Abend war das Wetter noch richtig schön) konnte mich nicht stören.
Stockholm, 17:10 Bild
So, gerade sitze ich mitten in Stockholm, mit Blick auf das Kungliga Slottet, das königliche Schloss. Es scheint in ganz Stockholm keine freien und bezahlbaren Unterkünfte zu geben. Dementsprechend bleiben wir in Bredäng. Da fühlen wir uns ganz wohl, dank der "abgekürzten" Wanderung haben wir genug Essen zur Selbstverpflegung, und die 700m zur Tunnelbanan-Station hab ich heute (mit Pausen) schon halbwegs geschafft - und dabei hab ich Mattis Hand nur halb zerquetscht ;-).
Heute vormittag hab ich mal wieder etwas gedöst, während Matti die nähere Umgebung erkundet hat. Nach dem Mittagessen ging es dann los. In Bredäng waren wir in der Apotheke und haben versucht, etwas gegen die Schwellung zu bekommen, allerdings kannten die sowas nicht. In Deutschland hatte ich immer Wobenzym, was super geholfen hat. Aber so muss es halt ohne gehen. Wir haben uns eine 72h-Karte für den Nahverkehr gekauft, und dann ging es mit der U-Bahn direkt nach Gamla Stan. Erster Bein-Hochleg-Stop war das Pub Liffey, wo es eine Cola und ein fantastisches Bruschetta mit Tomate und Ziegenkäse gab - einfach ein Gedicht! Dann geht es gemächlich über das tückische Kopfsteinpflaster weiter Richtung Schloss und Reichstag. Sehr interessant zu beobachten, wie viele Leute hier mitten in der Stadt angeln. Die Stockholmer sind sehr stolz auf ihre sauberen Gewässer, und alle haben das Recht, hier frei zu angeln. Laut Infotafel kann man hier unter anderem Lachs fangen.
Bei Kungsträdgården steigen wir wieder in die Unterwelt hinab. Diese T-Banan-Station ist toll dekoriert, wie viele Stationen der Stockholmer Tunnelbanan. Aus diesem Grund wird diese auch als größte Kunstgalerie der Welt bezeichnet. Zurück am Campingplatz habe ich heute insgesamt etwa 5km geschafft - zwar sehr langsam, mit Mattis Unterstützung und vielen, vielen Pausen, aber immerhin! Gerade habe ich noch geduscht und jetzt warten wir, bis das Essen fertig ist :-)
   
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto

20.08.2010 - Tag 10:
Stockholm (~46 km)


Bredäng Camping, 10:00 Bild
Und schon wieder wunderbar geschlafen - da scheint echt einiges an Nachholbedarf zu bestehen. Gerade gab es schon Kakao und Müsli, und jetzt ist Matti gerade unterwegs, um nochmal ein paar Klamotten durchzuwaschen, während ich den Fuß hochlege. Dieses Nichtstun bringt mich noch um! Wenigstens geht so langsam die Schwellung zurück, dafür wird der Fuß immer bunter...
Bredäng Camping, 20:00 Bild
Heute waren wir wieder in der Stadt, und haben von Strömkajen aus eine Schiffsrundfahrt gemacht. "Under the bridges of Stockholm" ist die größte angebotene Tour, und die einzige, die sowohl Ostsee als auch Mälaren befährt. Dafür mussten wir zweimal schleusen. Die Tour dauerte knapp zwei Stunden und war sehr informativ. Wir hatten super Foto-Plätze direkt am Fenster. Anschließend waren wir (unbeabsichtigterweise) passend zu Wachablösung am Kungliga Slottet. Dann ging es auch schon wieder langsam durch Gamla Stan zurück Richtung T-Banan. Wir wollten gerne das ein oder andere schwedische Buch zur Verbesserung unserer Schwedisch-Kenntnisse kaufen, aber es war gar nicht so leicht, einen passenden Buchladen zu finden. So haben wir schließlich mich und meinen Fuß in einem Lesesessel im English Book Shop gepackt, und Matti hat allein weiter gesucht. Jetzt haben wir immerhin einen Eragon auf Schwedisch. Mal abwarten, ob wir irgendwas verstehen. ;-) Dann haben wir noch eine Jacke für mich gekauft, die mir gestern schon ins Auge gefallen war. Eine lustige, bunte Gute-Laune-Jacke. Die kann ich im Moment gebrauchen! :-) Lauftechnisch sah es heute ähnlich aus wie gestern, aber ich werde schon schneller! ;-)
Gerade gab es Reis zum Abendessen und Schokopudding als Nachtisch - lecker! Wir werden wohl mit dem Zug noch nach Kalmar fahren (ich habe im English Book Shop etwas im Lonely Planet geblättert und bin dabei darauf gestoßen). Da soll es ein schönes Schloss geben, und vielleicht kann man von dort aus einen Ausflug nach Öland machen.
   

21.08.2010 - Tag 11:
Stockholm (~88 km)


Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Waxholm I, Strömkajen, 11:50 Bild
So, wir sitzen auf dem Schiff, dass uns raus zu unseren Bekannten im Skärgården bringen soll. Heute morgen sind wir sehr früh aufgestanden und haben uns in Ruhe fertig gemacht. In der Stadt angekommen haben wir ein riesiges Kaufhaus mit großer Buchabteilung gefunden, und konnten uns mit ein paar schwedischen Büchern eindecken. Jetzt haben wir 3 Krimis (2x Åsa Larsson und 1x Henning Mankell) sowie einen Goldenen Kompass, und zusätzlich noch einen Pack mit drei Mankell-Hörbüchern. Das sollte für's erste reichen... Man sollte nicht glauben, wie schwierig es in Schweden ist, an schwedische Bücher zu kommen - auch hier waren wieder etwa die Hälfte englische Bücher...
Und jetzt warten wir darauf, dass uns die Waxholm I zur "Lilla Betsö" bringt. Dort werden wir dann von unseren Bekannten mit dem Schiffchen abgeholt, denn "ihre" Insel hat keinen eigenen Anleger.
Bredäng Camping, 21:25 Bild
Wieder zurück auf dem Campingplatz. Es war ein toller Tag in den Schären! Wie versprochen wurden wir direkt am Anleger mit einem kleinen Motorbötchen abgeholt. Mit einem kleinen Umweg rund um Lilla Betsö ging es dann zum hauseigenen Bootssteg und für mich mit dem Lastenaufzug nach oben zum Haus - Matti musste die 87 Stufen zu Fuß überwinden. Oben auf der Terasse mit wunderbarem Ausblick angekommen gab es leckeren, selbstgebackenen Apfelkuchen mit spezieller schwedischer Vanillesahne. Als wir gerade überlegten, zu einer kleinen Bootstour aufzubrechen, fing es plötzlich an, wie aus Eimern zu gießen. Also gab es stattdessen einen Führung durch's Haus. ;-) Nach einer kleinen Foto-Runde mit Bildern unserer bisherigen Reise und dem leckeren Abendbrot gab es dann doch noch eine kleine Bootstour bei mittlerweile wieder einwandfreiem Wetter, bevor wir pünktlich kurz vor der Abfahrt wieder am Anleger abgesetzt wurden. Von Slussen aus ging's dann direkt zum Campingplatz.
Es war ein echt toller Ausflug in eine wunderschöne Natur. Vielen Dank an unsere Gastgeber an dieser Stelle!
   
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto

22.08.2010 - Tag 12:
Stockholm (~13 km)


Drottningholm Schlosspark, 13:45 Bild
Heute morgen sind wir mit dem ältesten in Dienst befindlichen Passagierschiff (m/s Enköping, Baujahr 1868) direkt vom Anleger am Campingplatz nach Drottningholm gefahren. Seit 1961 hat die königliche Familie hier ihren Hauptwohnsitz. Durch den schönen Schlosspark ging es (wie mittlerweile gewohnt mit vielen Pausen) zum Kina Slott (einem exotisch angehauchten Schlösschen am anderen Ende des Parks). Dort gab es dann in der alten Schlossküche belegte Brötchen und Kaffee. Jetzt lege ich gerade meinen Fuß auf einer der vielen Parkbänke (von denen ich jetzt fast alle kenne) hoch, während Matti schnell den Final eines Multis sucht. Hier fällt mir das "Kaum-Laufen-Können" besonders schwer - in so einem schönen, großen Park sähe unser Programm normalerweise anders aus als auf schnellstem (besser: direktem) Wege die Hauptattraktionen abzuarbeiten... Aber was will man machen. So konnten wir immerhin viele lustige Touris beobachten, die an unseren diversen Rastplätzen vorbei eilten ;-)
Bredäng Camping, 19:25 Bild
Vor der Abfahrt des Bootes hat Matti noch einen Tradi in der Nähe des Anlegers mitgenommen, während ich den Fuß hochgelegt und mich mit einem netten Schweden unterhalten habe, der sich nach meinem Fuß erkundigte. Zurück am Campingplatz gab es Tee und gemütliches Lesen in unseren neu erstandenen Büchern. Und das Lesen klappt erstaunlich gut (vor allem angesichts der Tatsache, dass wir kein Wörterbuch dabei haben).
Morgen werden wir dann wohl nach Kalmar fahren. Mal schauen, was uns da erwartet!
   

23.08.2010 - Tag 13:
Stockholm > Kalmar (~555 km)


Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
X2000 Stockholm > Kopenhagen, 10:40 Bild
Und wir sitzen im Zug gen Süden. Heute morgen sind wir relativ früh aufgestanden und haben in aller Ruhe gefrühstückt und gepackt. Der arme Matti hat dann beide Rucksäcke zur T-Banan geschleppt. Am Bahnhof angekommen musste man, um die für den X2000 benötigte Platzreservierung vornehmen zu können, erstmal ein Nümmerchen ziehen. Aber es hat funktioniert, nur leider sitzen wir jetzt mit dem Rücken in Fahrtrichtung, was ich ja so gar nicht mag.
Alvesta, 13:50 Bild
Dieses Jahr haben wir aber ein Problem mit verspäteten Zügen... Der Zug aus Stockholm hatte eine Viertelstunde Verspätung, was ausreichte, um unseren Anschlusszug zu verpassen. Und der nächste geht erst in einer Stunde. Matti hat uns schon Kaffee und Kanelbullar besorgt, aber leider wollen die vielen Wespen auch ihren Anteil abhaben, so dass wir die Kanelbullar zur Unterhaltung der anderen Wartenden den Bahnsteig auf und abspazierend "genießen"...
Kalmar C, 16:30 Bild
Endlich sind wir in Kalmar angekommen - wir hatten schon das Gefühl, wir kommen nie mehr an, da der Zug an jedem Halt ewig gestanden hat. Ich sitze gerade gemütlich am Bahnhof und Matti sucht eine Touristinfo oder ähnliches. Aber es scheint echt ein schönes Städtchen zu sein.
Svanen Hostel Kalmar, 19:30 Bild
Wir sind jetzt in unserem Hostelzimmerchen für die nächsten 3 Nächte. Nachdem Matti die Touristinfo gefunden hatte, hat er von dort aus das Hostel reservieren lassen. Allerdings hieß es dort, es sei nur noch für eine Nacht ein Zimmer frei. Zu Fuß ging es dann mit vielen Pausen durch das wirklich schöne Städtchen hierher. Und an der Rezeption konnten wir dann problemlos unseren Aufenthalt auf 3 Nächte verlängern. Das Zimmer ist klein aber gemütlich mit eigenem Klo und schönem Ausblick, und mit 570SEK/Nacht auch recht preiswert. Und nach den vielen Nächten im Zelt ist ein Bett schon was feines!
   
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto

24.08.2010 - Tag 14:
Kalmar (~9 km)


Kalmar Slott, 15:20 Bild
Ich habe letzte Nacht 12 Stunden durchgeschlafen, und fühle mich jetzt wunderbar erholt. Gegen Mittag sind wir dann mit dem Bus in die Stadt gefahren, um das Schloss zu besichtigen. Und das war überaus sehenswert. Am interessantesten ist allerdings derzeit die lange Schlange im Innenhof. Auf dem Schlossgelände finden gerade die Aufnahmen für "Antikrundan" statt, und die Leute (sehr viele Leute!) bringen alle ihre Antiquitäten her, um auch mal ins Fernsehen zu kommen. Wahnsinn, was alles an unserem "Logenplatz" im Innenhof des Schlosses vorbeigeschleppt wird - Stühle, Teppiche, antike Feuerwaffen... Naja, glücklicherweise hatte das Schloss trotzdem geöffnet, man musste sich nur an den Kameramenschen vorbeischlängeln (und sich nicht in die Schlange einreihen). Und die Ausstellung innen war sehr liebevoll gestaltet, und zudem auch noch informativ.
Svanen Hostel, 20:45 Bild
Der heutige Tag war sehr schön, aber auch sehr anstrengend. Nachdem wir uns an den Antiquitäten satt gesehen hatten, sind wir bei immer stärker werdendem Wind noch einen Runde auf dem Wall um das Schloss gegangen. Danach ging es in die Stadt, Tunnbröd, Belag und Saft kaufen. Unterwegs sind uns (mal wieder - s. Helsinki 2007) Grüppchen junger Leute begegnet, die singend und Spielchen spielend mit irgendwelchen bunten Haarbändern bekleidet durch die Stadt zogen. Wir schätzen, das war die schwedische Variante der Aachener Ersti-Rallyes. Mit dem Bus ging es dann aus der Stadt zurück zum Hostel. Jetzt liegt mein Bein hoch und erholt sich, und wir hoffe, dass der Wind morgen etwas weniger wird und wir uns ein Kanu ausleihen können...
   

25.08.2010 - Tag 15:
Kalmar (~7 km)


Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Schlosspark Kalmar, 13:35 Bild
Eigentlich wollten wir heute je nach Wetterlage eine Kanu mieten oder mit dem Bus rüber nach Öland fahren. Der Sturm heute morgen sprach eigentlich eine deutliche Sprache, aber irgendwie hatten wir dann beide keine große Lust auf's Busfahren. Daher sind wir einfach wieder in die Stadt gegangen, ein bisschen umgucken. In der Touristinfo haben wir dann die Zugverbindung für morgen sowie ein paar Caches in Kalmar rausgesucht. Die ersten beiden haben wir auch schon gefunden, aber jetzt müssen wir erstmal in die Stadt und Nahrung besorgen: Batterien für's GPS und 'nen Baguette für Matti ;-)

Svanen Hostel, 16:55 Bild
So, wir sind wieder gut im Hostel angekommen. Laufen ging heute eigentlich schon ziemlich gut. In der Stadt haben wir noch Baguettes gegessen (meines war mit Tonnen an Krabben belegt), und dann noch einmal Bücher eingekauft (2x Åsa Larsson, 2xDen Mörka Materien sowie 1 Hörbuch Åsa Larsson). Jetzt haben wir aber wirklich genug schwedischen Lesestoff!
Gerade gab es Kakao, und gleich dann noch leckere, kalte, Blåbärsoppa.
Svanen Hostel, 21:15 Bild
Wir haben noch einen kleinen Abendspaziergang gemacht. Das war noch eine schöne kleine Runde auf unserer "Hausinsel". Aber jetzt reicht's mir auch definitiv mit dem Laufen. Aber morgen kann ich mich dann ja im Zug auf dem Rückweg nach Stockholm erholen...


   
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto

26.08.2010 - Tag 16:
Kalmar > Stockholm Bredäng (~555 km)


Kalmar C, 09:55 Bild
Und schon wieder sind wir am Bahnhof. Kaum waren wir an der Bushaltestelle beim Hostel, kam auch schon der Bus angerast und konnte so gerade noch bremsen. Matti hat Sitzplätze für den X2000 reserviert, und jetzt müssen wir nur noch ein knappes Stündchen auf den Zug nach Alvesta warten.
Bredäng Camping, 18:10 Bild
Back again. Die Fahrt war - mal wieder - anstrengend, und wir waren froh, als wir endlich hier waren und das Zelt aufbauen konnten. Morgen werden wir uns dann wohl eine 48h-Stockholm-Card gönnen und Skansen unsicher machen - darauf freu ich mich schon den ganzen Urlaub! ;-)
   

27.08.2010 - Tag 17:
Stockholm (~48 km)


Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Skansen, 16:20 Bild

Ui, heute komme ich aber erst spät zum Schreiben. Und dabei ist so viel passiert...
Als wir nach einem leckeren Tunnbröd-Frühstück in der Sonne gerade im Aufbruch begriffen sind, kommt ein Franzose zu uns rüber und sagt "Excuse me, would you probably like some beer? - We have a plane to catch today and so...". Mattis prompte Antwort: "Sure, why not?" ;-) Wir unterhalten uns noch kurz und bedanken uns fröhlich. Jetzt warten im Zelt vier Dosen schwedisches (also niedrig-prozentiges) Heineken auf uns. An der Rezeption kaufen wir unsere 48h-Stockholm-Card, und los geht's. Um 10 Uhr sind wir an der T-Banan-Station, der Guard trägt 10:15 als Startzeit ein. Wir fahren bis Slussen und warten dort ewig auf das Hop-On-Hop-Off-Boot. Mit diesem geht es dann nach Gröna Lund und von dort zum Skansen Haupteingang. Uns zieht es geradezu magisch in Richtung Nordiska Djuren... Aber da die genau auf der anderen Seite von Skansen sind, sehen wir noch einiges auf dem Weg. Zuerst geht es durch das Stadskvarteren. In der Bagarstugan bilden wir uns in Sachen Tunnbröd-Herstellung fort. Überall in Skansen findet man historisch gekleidete Leute, die einem alles mögliche zeigen und erklären. Sehr interessant sind auch die vielen tollen Höfe, zum Beispiel der Delsbogården, den wir uns etwas genauer anschauen. Aber wir beschränken uns auf einige wenige Gebäude und legen das Hauptaugenmerk auf die Tiere, zu denen wir auch als nächstes kommen. Aber man könnte sicher einige Wochen in Skansen verbringen, wenn man alles erforschen wollte. Und dann finden wir auch schon die Rentiere. Ich kann sogar eines streicheln! ;-) Und dann geht es weiter zu den Elchen, Braunbären, Wisenten, Wildschweinen, Luchs, Vielfraß und Robben. Auf dem Rückweg kommen wir noch durch einen tollen Garten hinter dem Skånegården, in dem wir ganz alleine sind. Unser letzter Stop vor dem Mittagessen ist Skogaholms Herrgård, ein beeindruckendes Herrenhaus. Zum Mittagessen gibt es dann das Dagens Rätt in einem der Restaurants, bevor es ins Skansen Aquarium geht. Hier findet man dann exotischere Tiere: Affen, Erdmännchen, Schlangen, Fische, Krokodile, Schildkröten, Echsen, Spinnen... Besonders beeindruckend ist die Möglichkeit, direkt durch das Katta-Gehege zu gehen. Fast alle Tiere befanden sich auf einer Plattform in einem Riesen-Kuschelhaufen. Es war einfach total toll, so nah an die Tiere heran zu kommen.
Abschließend lässt sich sagen, dass Skansen definitiv einen Besuch (oder auch mehrere) wert ist. Und wenn man die Stockholm-Card hat, kann man auch das Aquarium noch mitnehmen - ansonsten fänd ich den zusätzlichen Eintritt wohl etwas zu hoch. Da fast alle Museen hier um 17 oder spätestens 18 Uhr zumachen, haben wir uns für die Kungsholmen-Bootstour als nächsten Programmpunkt entschieden.

Bredäng Camping, 21:15  
Sternenklare, kalte Nacht über Bredäng. Zum Abfahrtspunkt der Bootstour am Stadshuset ging es per Hop-On-Hop-Off-Boot, T-Banan und zu Fuß - und wir waren genau passend zur vorletzten Abfahrt um 17:30 da. Die 50-Minuten-Tour war sehr erholsam und gleichzeitig interessant. Soviel Boot wären wir ohne das Umknicken wohl nicht gefahren - aber wir hätten auch weniger Zeit dazu gehabt, dafür mehr im Fjäll... Aber wir machen das beste draus, würde ich behaupten.
Nach der Bootstour laufen wir über die Centralbron nach Riddarholmen. Die Gebäude am Birger Jarls Torg sind sehr beeindruckend, vor allem die Riddarholmskyrka, die Begräbniskirche der Könige. Zum Abschluss des Tages sind wir noch mit dem Katarinahissen, einem freistehenden Aufzug, der von Slussen hoch auf den Mosebacken führt. Warum man das als Touri unbedingt machen soll, bleibt uns allerdings schleierhaft. Aber glücklicherweise haben wir ja (dank Stockholm-Card) nichts bezahlen müssen. ;-)
Zum Abschluss des Tages gab es leckeres Thai-Take-Away vom Restaurant auf dem Campingplatz und dazu ein kühles Bier - wohlverdient, oder?
   
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto

28.08.2010 - Tag 18:
Stockholm (~48 km)


Bredäng Camping, 21:45 Bild
Das war heute ein ganz schön anstrengender, aber erfolgreicher Tag - ich bin vor lauter Aktionen gar nicht zum Schreiben gekommen.
Aber von Anfang: Wir sind recht früh am Campingplatz los Richtung Gamla Stan, um dann mit dem Boot zum Vasa-Museum überzusetzen. Nach dem Fund des dortigen Caches geht es ins Museum. Die Vasa ist schon ein sehr beeindruckender Anblick. Wir gucken uns erst ein bisschen um, bevor wir uns der englischsprachigen Führung anschließen. Plötzlich entdecke ich ein bekanntes Gesicht: einer der Belgier aus der Inlandsbahn, der sich ebenfalls die Führung anhören will! Gemeinsam lassen wir uns Details der missglückten Konstruktion, des Ablaufs der schicksalhaften Jungfernfahrt am 10. August 1628 sowie zum Leben an Bord näherbringen. Am Ende der Führung unterhalten wir uns noch kurz und verabschieden uns dann. Wir schauen uns noch den informativen Film über die Bergung im Jahr 1961 an.
Nach dem Vasa-Museum geht es mit dem Boot zum Kungliga Slottet. Als erste besichtigen wir die (nicht sehr beeindruckende) Schatzkammer. Gut, dass wir keinen Eintritt bezahlen mussten... Im Innenhof des Schlosses gönnen wir uns Kaffee aus süßen Blümchen-Tassen und überaus lecker Kanelbullar, während wir auf die nächste Führung durch die königlichen Appartements warten. Die Führung ist auf Schwedisch, und wir sind total stolz, dass wir so viel verstehen - viel mehr, als wir jemals gedacht hätten. Und es war sehr interessant und die Räumlichkeiten überaus sehenswert. Letzter Halt im Kungliga Slottet: Das Museum Tre Kronor, wo man etwas über das Vorgänger-Schloss erfahren kann.
Der letzte Abstecher des Tages führt uns auf die Insel Skeppsholmen. Dort schauen wir uns ein wenig um, und es gefällt uns gut. Die letzte Bootsfahrt des Tages geht zum Strandvägen. Von dort aus machen wir noch einen kleinen Abstecher zum Frihamnen, um die Lage für morgen zu checken. Jetzt wissen wir, mit welchen Bus wir von der Centralstation zu unserer Fähre nach Riga kommen.
   

29.08.2010 - Tag 19:
Stockholm > Fähre nach Riga (~220 km)


Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Frihamn, 15:00 Bild
So, wir haben uns soeben für die Überfahrt nach Riga eingecheckt.
Heute morgen sind wir (mal wieder) früh aufgestanden und haben in aller Ruhe zusammengepackt. So waren wir dicke früh genug an der T-Banan-Station, um das letzte Mal unsere Stockholm-Cards für die Fahrt zur Centralstation zu nutzen. Dort haben wir für 2x60SEK unsere Rucksäcke weggeschlossen und uns auf den Weg in die Stadt begeben. Frühstück gibt's auf einer Bank in der menschenleeren Einkaufsmeile - Sonntag Morgen halt. Da das Medeltidsmuseet erst um 12 Uhr aufmacht, schlendern wir erst noch etwas durch Gamla Stan. Gut, dass das Laufen immer besser klappt (und trotz des Umknickens fühle ich mich in meinen Wanderschuhen relativ sicher). Wir kaufen noch Proviant für unsere Überfahrt, besichtigen die schmalste Straße Stockholms (Mårten Trotzigs Gränd mit 90cm an der schmalsten Stelle), lassen uns von einem Cache noch eine tolle kleine Gasse zeigen und kaufen einen Elch. Dann geht es ins Medeltids-Museet mit freiem Eintritt - definitiv einen Besuch wert! Im Bahnhof gibt es ein letztes "königliches" Mahl, dann geht es mit dem gestern ausgekundschafteten Bus hierher. Und jetzt warten wir hier im Silja-Terminal mit hunderten anderer Menschen darauf, auf's Schiff gelassen zu werden. Und dann heißt es: "Hej då, Sverige!" ;-( Aber wir kommen sicher wieder!
   
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto

30.08.2010 - Tag 20:
Fähre > Riga (~310 km)


Silja Festival, 09:15 Bild
So, wir sind nach dem Frühstück an Deck (Tunnbröd, Tuben-Cheddar, Salami und Apfel) wieder in unserer Kabine und packen zusammen. Gestern wurden wir um 16 Uhr endlich auf's Schiff gelassen und konnten schnell unsere Kabine (Nr.2003) finden. Bei den 51€, die wir für diese Überfahrt bezahlt haben (dank 50%-Interrail-Rabatt) kann man sich echt nicht beschweren. Sogar ein "Fenster" haben wir - mit einer Wand dahinter. ;-) Wir waren so lang wie möglich draußen (also bis uns vom Wind zu kalt war), und haben auch Lilla Betsö in der Ferne gesehen. Von hier oben hat man einen ganz anderen Blick auf die Schären! Wir haben sogar eine Robbe gesichtet! Unsere Bekannten hatten uns schon erzählt, dass die sich ab und an hierher verirren.
Auf der Flucht vor den ganzen biertrinkenden Letten sind wir früh auf der Kabine gelandet, wo wir noch etwas gelesen haben. Das Schaukeln hält sich so weit unten im Schiff auch sehr in Grenzen, daher haben wir ganz gut geschlafen. ;-)
Heute morgen haben wir dann schnell geduscht und uns die Haare an Deck trockenföhnen lassen. Das hat erstaunlich gut funktioniert! ;-) Jetzt ist alles gepackt und wir nähern uns Riga.
Riga, 11:30 Foto
Wir sind angekommen und auf dem Weg zum Hostel. Die Stadt scheint ganz schön zu sein, und wir können den Weg vom Schiff zum Hostel durch den Park-Gürtel gehen, der die Altstadt umschließt. Matti versucht sich gerade an unserem ersten lettischen Cache, begleitet von einem Trompeter unten im Park. Leider ist er aber nicht erfolgreich...
Naughty Squirrel Backpackers, 15:00 Foto
Wir sind in unserem rosa Hostelzimmer angekommen. Eigenes Bad mit Dusche, großes Bett mit einer Riesen-Bettdecke, kuschelige Handtücher und freies Internet - was will man mehr. Vorhin haben wir uns schon kurz die Stadt angeguckt. Sieht nett aus, hat aber viel zu viel Kopfsteinpflaster! Das tut meinem Fuß so gar nicht gut... Gerade haben wir noch online für unseren Rückflug eingecheckt, und gleich werden wir wohl nochmal losziehen.
Naughty Squirrel Backpackers, 21:00 Foto
Wir haben noch eine kleine Runde durch die Altstadt gedreht und auf dem Domplatz Cappuccino und Kuchen und Tiramisu genossen (natürlich erst nach dem Fund des dortigen Caches). Danach sind wir noch Richtung Burg gelaufen und haben in der Nähe die Christopherus-Statue angeschaut. Dann ging es am Fluss entlang zurück. Abendessen gab es dann im Einkaufszentrum in der Nähe vom Hostel. Pizza und dazu Cocktails - sehr lecker!
   

31.08.2010 - Tag 21:
Riga (~26 km)


Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Naughty Squirrel Backpackers, 17:45 Bild

Das war bisher ein sehr anstrengender Tag! Heute morgen ging es als erstes auf eine Stadtrundfahrt mit dem Bus. Das ist die leichteste Art, einen kleinen Überblick zu bekommen. Sehr beeindruckend waren die ganzen wunderhübschen Botschaften sowie das berühmte Jugendstilviertel. Die Tour dauerte anderthalb Stunden. Um 12 Uhr gibt es jeden Tag eine von den Hostels organisierte, kostenlose Stadtführung, die Guided Walking Tour. Wir haben vorher sogar noch Zeit für einen Mokka im Café am "geheimen" Treffpunkt. Das ganze hat was von einem Flashmob - aus allen Ecken des Platzes kommen junge Leute aller Nationalitäten, um sich um unsere Führerin zu sammeln. Diese ist an dem alten, gelben Koffer zu erkennen, der neben ihr steht. Nach einigen Informationen zur Kirche, unserem Treffpunkt, geht es los in Richtung Markthallen. Dort schauen wir uns die Hallen (ehemalige deutsche Zeppelinhallen) für Milchprodukte und für Fisch an. Dann geht es weiter in Rigas Außenbezirke - Orte, die "normale" Touris wohl eher nicht sehen werden. Unsere Führerin, eine echt Riganerin, zeigt uns zum Beispiel einen Trödelmarkt, auf dem es alles Mögliche verkauft wird. Allerdings mussten wir vorher präventiv alle unsere Kameras wegpacken - die sind dort wohl nicht gerne gesehen. Nach gut zwei Stunden ist die Tour vorbei, und wir haben einige Kilometer gemacht. Mir reicht es aber auch... Sonst find ich es ja immer furchtbar, dass alle Leute so langsam gehen, aber heute kam mir das gerade recht. Und glücklicherweise gab es außerhalb der Altstadt auch wesentlich weniger Kopfsteinpflaster, sonst wäre die Tour noch härter gewesen. Zur Belohnung gibt es erstmal Mittagessen in der Nähe des Pulverturms. Traditionell lettische Küche, für Matti Lamm-Eintopf mit leckerem Brot, für mich Lachs mit viel Gemüse. Und selbst die Kellnerin läuft passend historisch gekleidet herum. Und das Essen sah wohl auch sehr lecker aus - ein älteres Touri-Pärchen bleibt stehen und diskutiert lauthals, was auf unseren Tellern liegt: "Oh, guck mal, so viel leckeres Gemüse, und der Lachs sieht auch gut aus" - "Und was hat er wohl in dem Topf? Lass uns mal in der Karte gucken was die da essen." - "Ja, das müssen wir uns merken, dann können wir heute abend hier essen." - "Finden wir das denn überhaupt wieder?"... Ich mag es ja, wenn mir mein Teller leer geguckt wird...
Frisch gestärkt ging es dann ins Jugendstil-Viertel. In dieser Pracht und Fülle findet man so etwas wohl nur selten. Einziges Problem: das ständige Hochgucken in Kombination mit einem kaputten Fuß. Ich entwickel einen speziellen Jugendstil-Guck-Geh-Rhythmus: ein paar Meter gehen, stehen bleiben und ausgiebig umgucken und dann wieder ein paar Meter gehen. Matti wechselt währenddessen laufend die Straßenseite, um alles bildlich festzuhalten. Der Rückweg führt uns durch Parks zum Freiheitsdenkmal und dem dazugehörigen Earthcache (der in unseren Augen nicht wirklich einer ist, aber was soll's). Jetzt machen wir erstmal noch eine Pause, und heute Abend drehen wir nochmal eine kleine Runde.

Naughty Squirrel Backpackers, 22:00 Bild

Wir sind noch etwas durch die Altstadt geschlendert und haben die abendliche (Licht-)Stimmung genossen. Zum Schluss gab es auf dem Domplatz noch Bier und Cider bei Live-Musik. Ein sehr schöner Abschluss einer besonderen Reise: Ganz anders als geplant, aber trotzdem schön :-) Jetzt müssen wir nur noch packen. Da wir nur 15kg Gepäck aufgeben dürfen, werden unsere neu erstandenen Bücher wohl im Handgepäck landen. Und dann geht es morgen früh schon wieder zurück nach Deutschland.

 

   
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto
Foto

01.09.2010 - Tag 22:
Riga > Weeze Flughafen > Aachen (~1500 km)


Flughafen Riga, 09:15 Bild

Wir sitzen schon am Gate und warten auf das Boarding. Wir haben gestern offensichtlich sehr erfolgreich gepackt: Mattis Rucksack wiegt 14,9kg, meiner nur 12,1kg.
Heute morgen sind wir um halb sieben aufgestanden, und nach dem Auschecken ging es zum Bus. Der brachte uns für 0,70Lats über holprige Straßen zum Flughafen. Es dauerte ewig bis zum Einchecken, wir überbrücken diese Zeit mit Baguettes und Lesen. Beim Sicherheitscheck mussten wir dann sogar unsere Wanderschuhe ausziehen - selbst schuld, wenn man sich unsere Stinkefüßchen antun will ;-) Und jetzt heißt es schon wieder warten, bis endlich unser Flieger geht - mal schauen, ob wir einen Sitzplatz bekommen ;-)

Aachen Foto

Wir sind wieder zuhause. Unsere Sitzplatz-Taktik ging voll auf, als letzte im ersten Bus waren wir dann als erste im Flugzeug - da wusste man gar nicht, für welchen Platz man sich entscheiden sollte. Der Flug war nur leicht turbulent, die Zugfahrt von Weeze nach Aachen hat besser geklappt als gedacht, und so waren wir um 2 Uhr schon wieder in unserer Wohnung.

Zeit für ein Fazit: Es war eine tolle Reise, auch wenn natürlich durch das Umknicken einiges nicht so lief wie erhofft und geplant. Aber ich glaube, wir haben das Beste aus der Situation gemacht. Und nach einer Untersuchung bei meinem Orthopäden gab es auch Entwarnung: Was Schlimmes ist nicht passiert, nur eines der neuen Bänder gedehnt, oder angerissen. Aber das sollte wieder gut verheilen.

Ansonsten haben wir uns noch mehr in Schweden verliebt, und auch der Kungsleden wird uns trotz seiner gemeinen Holzbohlen bestimmt wiedersehen. :-)

   

Valid XHTML 1.0!
letztes Update: 28.09.10 12:34